Wetterstation Hentern

Keine konstante Frühlingswärme, weißes Osterfest möglich

Der März ist in der Meteorologie zwar der erste Frühlingsmonat, aber eine Garantie für entsprechendes Wetter bedeutet das natürlich nicht. Viel mehr ist der März witterungsmäßig eher ein Übergangsmonat vom Winter in den Frühling und kann daher sowohl strammes Spätwinterwetter wie auch schon fast frühsommerliche Temperaturen bringen.
In diesem Jahr ist der März ein bislang eher kühler Geselle, auch wenn er schon ein paar milde Frühlingstage vorzeigen konnte, speziell zu Monatsbeginn als in Trier-Zewen ein Höchstwert von +18,2°C gemessen wurde. Das Kontrastprogramm dazu gab es am letzten Freitag als sich nachts bis auf eine Höhe von etwa 300m wieder eine Neuschneedecke bilden konnte. Diese gravierenden Witterungsunterschiede werden sich auch in nächster Zeit fortsetzen und sind für die Jahreszeit auch völlig normal. Sie entstehen, weil es auf dem nördlichen Kontinent noch sehr kalt ist und teils massive Schneedecken gibt, während es sich im Süden immer weiter erwärmt. Je nach Lage der Hoch- und Tiefdruckgebiete kann es daher sowohl empfindlich kalt oder eben schon sehr angenehm warm werden.

Auch die kommenden Tage zeigen bereits eine starke Schwankung. Während es nach der kälteren Phase nun wieder aufwärts geht, folgt am Samstag ein kurzer, aber deutlicher Rückschlag mit Regen-, Schnee- und Graupelschauern bei nur noch einstelligen Höchstwerten. Doch ab Sonntag wird es bereits den nächsten Frühlingsanlauf geben, wenn sich die Sonne im weiteren Verlauf wieder mehr und mehr durchsetzen wird und die Temperaturen um oder sogar über 20°C erreichen werden.
Ob dies der endgültige Frühlingsdurchbruch sein wird, schauen wir uns jetzt beim Blick auf die Ensembles (Auflistung aller Berechnungen) des amerikanischen Wettermodells GFS für Hentern an.
Die Grafik zeigt die Temperaturen in 1.500m Höhe sowie am unteren Rand die Niederschlagssignale. Kurze Erklärung zu den ganzen Linien: Die dicke rote Linie ist das Mittel aus 30 Jahren, die dicke weiße Linie das Mittel aller aktuellen Berechnungen und die Einzelrechnungen werden in bunt dargestellt.

Dort erkennen wir zunächst mal den Absturz am Samstag, aber so schnell es abwärts geht, geht es auch wieder aufwärts und zwar bereits ab Sonntag. Damit beginnt dann ein richtiger Frühlingsritt. Die Temperaturen gehen in 1.500m Höhe von -6°C am Samstag rauf auf +8°C am kommenden Mittwoch. Bei +8°C in 1.500m Höhe kann man zu dieser Jahreszeit bei strahlendem Sonnenschein je nach Höhenlage 10 bis 15°C draufschlagen und man hat die Bodenwerte. Dies bedeutet, dass in der kommenden Woche bei strahlendem Sonnenschein +18 bis +23°C im Bereich des Möglichen wären, wenn die Sonne richtig mitspielt. Doch nachhaltig scheint auch dieser Frühlingsanlauf nicht zu sein, denn zum Osterwochenende hin, zeigen die Läufe wieder deutlich nach Unten auf Werte um 0°C in 1.500m Höhe im Mittel und nicht wenige Läufe gehen noch deutlich darunter. Gleichzeitig nehmen auch die Niederschlagssignale wieder deutlich zu und das Beachtliche daran ist, dass es dann nach aktuellem Stand auch eine ganze Weile durchschnittlich oder gar unterdurchschnittlich weitergehen soll.


GFS-Ensembles vom 25.03.21

Was bedeutet das nun für das Osterwochenende ? Nach dem tollen Frühlingswetter in der ersten Hälfte der kommenden Woche, sieht es zu Ostern sehr wechselhaft und kalt aus. Sollten sich die Berechnungen weiter festigen, sind sogar Weiße Ostern nicht ausgeschlossen, da pünktlich zu den Feiertagen speziell in höheren Lagen Schnee- und Graupelschauer wahrscheinlich sind. Als Fazit kann man somit festhalten, dass der April mit klassischem Aprilwetter und sehr verhaltenen Temperaturen starten wird. Konstante Frühlingswärme ist jedenfalls derzeit nicht in Sicht.