Wetterstation Hentern

Sommerwoche mit gewissen Unsicherheiten

In der neuen Woche kommt der Sommer. Wie warm oder heiß es genau wird, ist aber noch nicht ganz sicher, da ein sogenannter Kaltlufttropfen östlich von uns wetterwirksam werden könnte. Dass es in der letzten Juniwoche wärmer werden würde, deutete sich aber bereits vor einer Woche an.
Glaubt man manchen Medien, dann droht uns nächste Woche eine unfassbare Hitzewelle. So titelte der Focus bereits vor wenigen Tagen wie folgt: “Bis zu 40 Grad möglich: Extreme Hitzewelle rollt auf Deutschland zu“. Um dieser Übertreibung noch mehr Ausdruck zu verleihen, wurde in einem dazu gehörigen Vorhersagevideo gar von einer “brutalen Hitzewelle“ gesprochen. Früher hätte man schlicht und einfach gesagt, es wird sommerlich. Leider werden Wetterberichte heutzutage in vielen Medien nur noch mit Extremen gespickt. Einerseits geht es gerade im Internet darum, Klicks zu sammeln und eine “extreme-” oder “brutale Hitzewelle” verkauft sich da eben besser als die sachliche Schlagzeile “Es wird Sommer”.
Andererseits hat sich seit Jahren in Wetterberichten die Unart eingeschlichen, jegliches Wetter als extrem darzustellen und damit die Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen.

40°C-Vorhersagen sind unseriös und völlig unrealistisch

Blickt man sachlich auf die Wettermodelle, dann wird es definitiv deutlich wärmer in der kommenden Woche. Wie warm oder heiß es genau wird, steht noch nicht ganz fest, da ein Kaltlufttropfen östlich von uns wetterwirksam werden könnte. Ein Kaltlufttropfen ist ein Höhentief, in dessen Zentrum es zu einer hohen Labilität der Luftmassen kommt, wodurch häufig starke Schauer und Gewitter auftreten können.

Blicken wir auf die Ensembles des amerikanischen Wettermodells GFS. Die oberen Linien zeigen die Luftmassentemperatur in 1.500m Höhe, die in der Mitte die Luftmassentemperatur in 5.500m Höhe und unten die Niederschlagssignale. Die dicke braune Linie zeigt das langjährige Mittel, die dicke rote Linie das Mittel aus allen Berechnungen, die bunten Linien die jeweils einzelnen Berechnungen des Modells, die dicke schwarze Linie den Hauptlauf, den viele auch auf ihren Apps angezeigt bekommen.
Man erkennt, dass ab Dienstag deutlich wärmere Luft in 1.500m Höhe einströmen soll, die Luftmassentemperatur steigt von derzeit 8-10°C auf dann 14°C, wobei aber am Mittwoch noch Unsicherheiten bestehen. Einige Läufe sehen maximal 12°C, der wärmste Lauf 17°C in 1.500m Höhe. Bei der “kühleren” Variante hätten wir am Boden Höchstwerte von +23 bis +28°C am Mittwoch, bei der wärmsten Variante +29°C bis +34°C. Das zusammen in Verbindung mit einem leicht kühlenden Nordostwind.

GFS-Ensembles 21.06.20

Nach aktuellem Stand bleibt es auch am Freitag sehr sonnig und sehr warm. Danach gehen die Modelle auseinander, da bereits am Wochenende Schauer und Gewitter Abkühlung bringen könnten.
In der darauffolgenden Woche scheint sich dann wieder eine wechselhaftere Witterung einzustellen, wo sich kühlere und wärmere Luftmassen abwechseln.

FAZIT :
Ab Dienstag wird es sehr sonnig und deutlich wärmer mit Temperaturen von +24 bis +29°C, die sich dann im Wochenverlauf wahrscheinlich auf +26 bis +32°C steigern. Am kommenden Wochenende voraussichtlich zunehmend schwüler mit deutlich ansteigender Gewittergefahr. Die erste Juliwoche beginnt dann nach aktuellem Stand wechselhaft, mal mit sommerlichen-, mal mit deutlich kühleren Temperaturen.
Es wird weder eine “brutale Hitzewelle” geben, noch werden irgendwo 40°C erreicht. Es stellt sich schlicht und einfach eine sehr sonnige und sommerliche Woche ein.