Wetterstation Hentern

Bis Monatsende vielfach trüb und zeitweise nass

Der Oktober zeigte sich bislang von seiner eher ungemütlichen Seite mit kühlen Temperaturen und reichlich Niederschlag. In Hentern beträgt die Monats-Abweichung bis zum 16. Oktober +0,4K, in gesamt Rheinland-Pfalz +0,5K und im Saarland +0,2K. Bereinigt liegt die Abweichung für beide Bundesländer aktuell bei rund -1,0K, da die erste Monatshälfte wärmer als die zweite ist.
Nach ein paar ruhigen Herbsttagen kehrt das wechselhafte Herbstwetter in der kommenden Woche wieder zurück. Richtig Goldenes Oktoberwetter mit strahlend-blauem Himmel, Sonnenschein und dem Genuss der bunten Herbstfarben, wird es in diesem Monat wohl nicht mehr geben, so dass man sich mit eher wenigen Lichtblicken begnügen muss.

Blicken wir zunächst auf die Wetterlage Mitte kommender Woche. Deutschland ist zur besseren Orientierung mit einem “D” markiert.
Wetterbestimmend für unser Wetter ist ein Tief bei den Britischen Inseln, dass auf seiner Vorderseite warme Luft aus dem Südwesten Europas zu uns pumpt. Würde das Tief weiter westlich liegen und hätten wir nicht so eine nasse Vorgeschichte gehabt, wäre nochmal Spätsommerwetter mit 20 bis 25°C möglich gewesen. So liegen wir aber sehr nah am Tief und wir haben es mit reichlich Bewölkung und wieder vermehrten Regenfällen zu tun.


Wetterlage am 14.10.20

Beim Blick auf die Luftmassentemperatur am kommenden Mittwoch sehen wir, wie sich eine Warmluftzunge (10°C-Isotherme, rote Linie) in 1.500m Höhe von den Balearen bis nach Deutschland erstreckt.


Luftmassentemperatur am 21.10.20

Machen wir einen kleinen Sprung und schauen auf die Wetterlage am nächsten Wochenende. Nachdem das Tief vom Mittwoch weiter Richtung Skandinavien gezogen ist und sich dort stark abgeschwächt hat, folgt von Grönland aus kommend das nächste Tief und pumpt feucht milde Luft Richtung Westeuropa. Wir liegen dann genau im Grenzbereich zwischen der feuchtmilden Atlantikluft und dem Schutze des Hochs im Alpenbereich. Das bedeutet für uns, dass wir je nach Lage entweder weitere Regenfälle bekommen (wenn sich das Tief nähert) oder eine Mischung aus Nebel und Hochnebel, sollte das Hoch noch etwas näher an uns ranrücken.


Wetterlage am 24.10.20

Schauen wir uns die Luftmassentemperaturen in 1.500m Höhe wieder an, dann sehen wir, dass die kalten Luftmassen (grüne und blaue Farben) weit im Norden liegen. Zwar werden bei uns die Luftmassen nicht mehr so mild wie noch zur Wochenmitte, aber sie sind noch relativ mild.


Luftmassentemperatur am 24.10.20

Blicken wir noch etwas weiter Richtung Monatsende und schauen uns die gemittelte Wetterlage an, die aktuell für diesen Zeitpunkt laut amerikanischem Wettermodell GFS berechnet wird.
Wir haben das Island-Tief, das Azorenhoch und ein Hoch über dem Kontinent. Dadurch gelangt in Anführungszeichen milde Luft zu uns. Wir sehen aber, dass die Isobaren (die dünnen weißen Linien) weit auseinander liegen, was auf wenig Wind hindeutet. Wenig Wind bedeutet um diese Jahreszeit eine hohe Wahrscheinlichkeit für Nebel und Hochnebel, erst recht nach der nassen Vorgeschichte.
Somit setzt sich das überwiegend trübe Wetter bei uns weiter fort, die Niederschläge werden aber Richtung Monatswechsel wohl wieder seltener.


Gemittelte Wetterlage am 30.10.20

Auch hier nochmal der Blick auf die Luftmassentemperatur. Es ist weder richtig mild noch frühwinterlich kalt, also im Prinzip ganz normaler Herbst-Durchschnitt.


Luftmassentemperatur am 30.10.20

FAZIT:
Nach ein paar ruhigen, aber vielfach trüben Herbsttagen wird es zur Wochenmitte mit einer in der Höhe milderen Strömung wieder regnerisch. Auch danach bleibt es wolkenreich, teils auch mit Nebel oder Hochnebel und zeitweiligen Regenfällen, wobei die Regenfälle aber Richtung Monatsende seltener werden.
Heißt als Fazit für unser Wetter, wir bekommen es bis zum Monatsende weder mit richtigem Goldenen Oktoberwetter, noch mit einem frühen Winterspektakel zu tun. Letzteres ist für den eigentlichen Winter auch kein Nachteil, da frühe Wintereinbrüche im Oktober oder zu Novemberbeginn häufig Vorboten eines milderen Winters sind.