Wetterstation Hentern

Normaler mitteleuropäischer Sommerverlauf

Schon vor Monaten wurde in den Medien vor einem neuen Hitze- und oder Dürresommer gewarnt. So titelte z.B. tagesschau.de am 25.04.20 “Gefahr einer neuen Dürre wächst”. Andere Medien warnten vor einem “Katastropen-Sommer” mit Hitzewellen, besonders im Juni. Zudem gab es stets Verweise auf den Klimawandel, da es dann bereits der dritte Hitze- und Dürresommer in Folge wäre.
Bleibt man bei den Fakten, dann ist es korrekt, dass die letzten beiden Sommer sowohl sehr warm, als auch sehr trocken waren. Unsinnig dagegen ist es, nach zwei trockenen und sehr warmen Sommern einen Bezug zu einem Klimawandel zu stellen, zumal es nach dem sehr warmen Sommer 2003 bis 2017 lediglich zwei trockene Sommer gab, nämich 2013 und 2015. Alle anderen Sommer brachten ausreichend Niederschlag oder waren gar deutlich zu nass, so wie 2007, 2011, 2014 und 2017.
Nachdem die erste Monatshälfte des Juni fast vorbei ist (und damit auch 1/6 des meteorologischen Sommers), lässt sich schon mal festhalten, dass der Juni bislang nicht den angekündigten Hitzesommer brachte. Nach den ersten 13 Tagen liegt die Monatsabweichung auf ganz Deutschland bezogen bei -0,04 Grad.
In Sachen Niederschlag fiel deutschlandweit gemittelt bereits mehr als die Hälfte des monatlichen Solls (51,5%). Besonders von den Alpen über weite Teile der neuen Bundesländer bis hoch nach Schleswig Holstein fielen bereits vielfach zwischen 50 und 90% des monatlichen Solls.

Wie schaut es nun in Rheinland-Pfalz und dem Saarland aus ?
Beide Bundesländer gehören zwar zu den trockeneren Regionen, können aber auch schon über 40% des monatlichen Solls vorweisen. Temperaturmäßig liegen beide Bundesländer mit -0,2K (RP) bzw. -0,3K (SL) Abweichung knapp unter dem Durchschnitt und damit im völligen Normalbereich des Monats Juni.

Wie geht der Sommer weiter ?

In der kommenden Woche bleibt es bei dem wechselhaften Wettercharackter mit teils heiteren und teils stärker bewölkten Abschnitten. Dazu sind zweitweise auch wieder Schauer möglich, zur Wochenmitte auch wieder Gewitter und stärkere Niederschläge. Das Temperaturniveau bleibt mit +18 bis +24°C verhalten, so dass auch in naher Zukunft die Zeichen weder auf Hitze- noch auf Dürresommer stehen.

Richtung letzte Juniwoche tendenziell wärmer

Wirft man einen vorsichtigen Blick auf die Modelle Richtung Monatswechsel, dann ändert sich am eher wechselhafften Wettercharakter mit Schauern, teils auch mit Gewittern recht wenig. Allerdings zeigt der Temperaturtrend etwas nach oben, so dass an sonnigen Tagen durchaus auch mal Temperaturen von 25 – 30°C zu erwarten wären.
Blick auf die Ensembles des amerikanischen Wettermodell GFS. Zur Erklärung, die bunten Linien stellen alle einzelnen Rechnungen dar, die dicke rote Linie das Mittel aus allen Berechnungen und die dicke braune Linie das langjährige Mittel.

Ensembles vom 14.06.20

Fazit:
In Anbetracht des Wettercharakters mit zeitweiligen Niederschlägen käme es meist nur zu mäßig warmen Temperaturen von etwa 18 bis 25°C, in der letzten Juniwoche auch darüber.
Somit kann man sagen, dass zumindest bis zum Monatswechsel ein ganz normaler Sommerverlauf für mitteleuropäische Verhältnisse zu erwarten ist.