Wetterstation Hentern

Hochdruck-Wetter dominiert erste Novemberhälfte

Der Oktober 2020 ist Geschichte, heißen wir den November willkommen. Für viele Menschen ist der November der unschönste Monat. Dies hat den einfachen Grund, dass es im November nicht ganz einfach ist, was schönes Wetter betrifft. Gerne übernehmen im November Regentiefs die Regie und diese werden häufig von strammem Wind oder gar Sturm begleitet. Die Landschaft zeigt sich dazu häufig trist und die Bäume verlieren das letzte Laub, sofern sie nicht schon kahl sind. Setzt sich im November Hochdruckwetter durch, garantiert auch das nicht immer Sonnenschein, weil sich dann jahreszeitlich bedingt häufig Nebel und Hochnebel bilden, was nicht selten den ganzen Tag für graue Suppe sorgt. Hinzu kommt, dass der November auch als Trauermonat gilt, in dem wir uns besonders an die Verstorbenen aus der Familie und dem Freundeskreis erinnern. Dies in Verbindung mit dem typischen Witterungscharakter macht den November nicht gerade zum Liebling.
Aus rein meteorologischer Sicht tut man diesem Monat damit aber auch ein wenig Unrecht, weil der November durchaus ein sehr spannender Monat in Sachen Wetter sein kann und gar nicht so eintönig ist, wie man oftmals vermutet.
Neben Regen, Wind, Sturm und Einheitsgrau hat der November noch viel mehr zu bieten. Neben spannenden Sonne-Nebel-Impressionen ist der November häufig auch der Monat, wo der erste Schnee fällt. Für die Meteorologen ist der November zusätzlich der letzte Herbstmonat, so dass am Ende des Monats Bilanz des kompletten Herbstes gezogen werden kann.

Widmen wir uns aber nun dem November 2020 und schauen uns an, was wir vom diesjährigen November zu erwarten haben. Zunächst einmal legt der November 2020 einen satten Mildstart hin.
Nach einem bereits milden ersten November, sind am morgigen Montag im Bereich zwischen Trier und dem südlichen Saarland örtlich bis zu 20°C möglich. Verantwortlich dafür ist eine satte Südwestströmung, die uns in der Höhe sehr milde Luft, aber auch viele Wolken und besonders heute zudem nennenswerten Regen bescheren wird.

Schauen wir uns zunächst die Temperaturabweichungen in 1.500m Höhe am morgigen Nachmittag an. Deutschland ist zur besseren Markierung mit einem “D” markiert.
Wir sehen deutlich positive Abweichungen vom Mittelmeerraum über Mitteleuropa bis hoch zum Polarkreis. Deutlich negative Abweichungen gibt es von Kanada über den Südwesten Grönlands und dem Atlantik bis zu den Britischen Inseln.


Temperaturabweichung in 1.500m am 02.11.20

Damit wir im November von der warmen Höhenströmung etwas am Boden merken, braucht es Wind, damit die wärmere Luft in der Höhe bis zum Boden runtergemischt werden kann. Und diesen Wind werden wir in den folgenden beiden Tagen haben, so dass wir für November sehr milde Temperaturen bekommen.
Blicken wir auf die Wetterlage am morgigen Montag. Deutschland ist zur besseren Orientierung wieder mit einem “D” markiert.
Wir sehen ein Hoch bei den Azoren und ein Hoch über dem Kontinent im Nordosten. Tiefs haben wir links über Labrador, dann ein ausgeprägtes Island-Tief und ein Tief über Osteuropa in Form eines kleinen Kaltlufttropfens. Auf den Atlantik strömt kalte Luft (blauer Pfeil) und zu uns kommt warme Luft in der Höhe (roter Pfeil).


Wetterlage am 02.11.20

Die Wetterlage stellt sich dann aber in den Folgetagen deutlich um und ein Hoch übernimmt die Regie.
In Verbindung mit einem Tief westlich der iberischen Halbinsel fließt in der Höhe zwar weiterhin relativ milde Luft nach Mitteleuropa, bodennah strömt aber kalte Luft aus Ost bis Nordost zu uns. Insgesamt wird sich die Wetterlage deutlich beruhigen, der Wind lässt nach und es wird spürbar kälter als noch zu Wochenbeginn. Die Höchstwerte liegen dann nur noch um +10°C. Jahreszeitlich bedingt steigt mit dem Hoch aber auch das Nebel- und Hochnebelrisiko deutlich an und in den Nächten muss verbreitet mit Frost gerechnet werden. Tagsüber setzt sich aber abseits der Nebelgebiete die Sonne durch und bringt freundliches Novemberwetter.


Wetterlage am 06.11.20

Machen wir einen Sprung hin zum 11. November und blicken auf die gemittelte Wetterlage zur Mitte übernächster Woche und damit in den spekulativen Zeitraum. Die Wetterlage bleibt aber weiterhin die gleiche, es ändert sich kaum etwas. Das Hoch bleibt uns weiterhin erhalten und bestimmt unser Wetter. Das bedeutet, in der Höhe strömt weiterhin milde Luft nach Mitteleuropa, bodennah fließt kalte Luft zu uns. Während es in den Tälern teilweise grau mit Nebel und Hochnebel und kalten Temperaturen wird, ist es auf den Bergen tendenziell mild mit Sonnenschein. Dazwischen haben wir eine Mischung aus Sonnenschein und Nebel. Wie es im Einzelnen genau aussehen wird, lässt sich jetzt natürlich noch nicht sagen. Es geht ja auch viel mehr um die groben Strukturen sowie die Tendenz wie sich die Wetterlage entwickeln wird.


GEmittelte Wetterlage am 11.11.20

Machen wir zum Schluss nochmal einen Sprung und schauen uns die gemittelte Wetterlage zur Monatsmitte an. Wir erkennen sehr schnell, dass sich an der Wetterlage auch dann kaum etwas ändert.


Gemittelte Wetterlage am 15.11.20

Kartenquelle: www.wetterzentrale.de

FAZIT
Fassen wir zum Schluss zusammen:

1. Der November legt in den ersten 2 Tagen einen satten Mildstart mit zeitweiligen Regenfällen hin.
2. Vom 03. November an wird die erste Monatshälfte stark hochdruck-dominierend und sehr trocken verlaufen.
3. Verglichen mit den ersten beiden Novembertagen wird es im weiteren Verlauf spürbar kälter.
4. Es entwickelt sich eine Nebellotterie, in den Tälern tendenziell häufig neblig oder Hochnebel, in höheren Lagen teils Nebel, teils sonnig.
5. In den Nächten besteht häufig Frostgefahr.
6. Ein Wintereinbruch mit Dauerfrost und ersten Schneefällen ist nach aktuellem Stand bis zur Monatsmitte nicht in Sicht.